Wer sich für ein Fernstudium entschließt, ist in der Regel schon ein paar Jahre „aus der Übung“, was das Lernen betrifft. Was dann passiert, ist im Prinzip ähnlich wie bei der körperlichen Fitness: Sie machen schlapp, sobald Sie wieder anfangen, weil sich die Muskeln zurückgebildet haben. Beim Lernen ist das ganz ähnlich, doch keine Sorge: Unser „Gehirnmuskel“ gewöhnt sich während des Lernens wieder an ein regelmäßiges Lernpensum. Auswendiglernen, Wiederholen, Verinnerlichen …
Hier kommt Ihre Schritt-für-Schritt-Anleitung zum (Wieder-)Einstieg ins Lernen:
1. Finden Sie Ihr persönliches „Aha-Erlebnis“
Viele denken beim Begriff Lernen zunächst an Stress und Angst, Prüfungen und Zwang. Doch Lernen macht auch Spaß! Vor allem, wenn es spielerisch vonstatten geht und wenn der Stoff uns persönlich interessiert.
Oder wenn wir unser konkretes Ziel bildhaft vor Augen haben. Was Sie dazu brauchen, ist ein sogenanntes Aha-Erlebnis, einen Funken, der überspringt und Ihren „Lernmotor“ ankurbelt. Das kann ein bestimmter Fall, ein konkretes Ziel, aber auch eine Person sein, die Sie zum Lernen besonders motiviert. Vielleicht haben Sie jemanden kennengelernt, für den es sich besonders lohnt, zertifizierter Vereins-/Berufsbetreuer zu werden? Oder Sie entdecken Ihren Wissensdurst für ein bestimmtes Gebiet und möchten hier tiefer in die Thematik einsteigen? Motivieren Sie sich und sorgen Sie für Ihr persönliches Aha-Erlebnis. Denn dann wird aus dem „Lernen-Müssen“ schnell ein „Lernen-Wollen“.
2. Motivieren statt Schlechtmachen
So nicht: Wer beim Lernen ständig Misserfolge hat, weil er sich selbst mit zu viel Lernstoff überfrachtet, wer sich keine Pausen gönnt und nicht sieht, was er schon geleistet hat, der demotiviert sich systematisch selbst. Auch, wer sich einredet, dass er das Lernpensum sowieso nicht schafft, wer das Lernen bis zuletzt aufschiebt und deswegen ein schlechtes Gewissen bekommt, der macht sich selbst schlecht.
Kein Wunder, wenn es dann nicht mehr voran geht! Das einzig Gute an dem Ganzen: Andersherum funktioniert es genauso, aber deutlich besser für Sie!
So geht’s: Sorgen Sie für sich mit guten Gedanken und Taten. Nehmen Sie sich zum Beispiel feste kleine Lerneinheiten pro Tag vor, die Sie auf jeden Fall schaffen können. Diese sollten am Anfang maximal 15 Minuten dauern. Sobald Sie mit einer Einheit fertig sind, haken Sie sie ab und gönnen Sie sich etwas Gutes. Das funktioniert fast immer, und schnell stellt sich ein richtig gutes Gefühl ein!
3. Entdecken Sie Ihre beste Lernzeit
Warum lernen, wenn Sie sich gerade nicht konzentrieren können? Finden Sie Ihre persönlichen Spitzen-Leistungszeiten heraus. Zugegeben, im Fernstudium können Sie nicht zu jeder Tageszeit lernen, doch auch in der Freizeit hat man Hochs und Tiefs im Biorhythmus. Manche lernen effektiver vor dem Essen, manche lieber danach.
Die einen brauchen vor dem Lernen erst eine Runde an der frischen Luft, andere lieben das Spazierengehen erst danach, quasi als Belohnung…
Haben Sie erst Ihre Hochs gefunden, dann setzen Sie Ihre tägliche Lerneinheit genau dort an. Sie werden bald merken, wie viel schneller und effizienter Sie lernen.
4. Wenig lernen, unbedingt durchhalten!
Wenn Sie jetzt 7 Tage lang immer nur 15 Minuten lernen, dann kommt Ihnen das nicht viel vor. Doch halten Sie dies tatsächlich durch und schauen Sie danach auf das, was Sie bis jetzt alles geschafft haben: Ziemlich viel, oder? Nach dieser Woche werden Sie noch etwas bemerken: Die 15 Minuten sind zu kurz! Glückwunsch, denn jetzt können Sie Ihre tägliche Lernzeit steigern, ohne sich zu überfordern. Wählen Sie als nächsten Schritt 30 Minuten, aber wieder unbedingt jeden Tag. Und denken Sie an Ihre Belohnung!