Blackout mitten in der Prüfung, was tun? (Teil 1)

Scary man, deep fear conceptWenn die Anspannung vor wichtigen Ereignissen wie vor der Abschlussprüfung des „Fernkurs für zertifizierte Vereins-/Berufsbetreuung“ zu groß ist, kann es passieren: Die Informationsübertragung zwischen den Nervenzellen im Gehirn setzt aus – und ein Blackout tritt ein. Schlimm für den Prüfling, aber zum Glück ist er oder sie für das Problem zum Teil selbst verantwortlich – und genau das ist das Positive daran.

Ein Blick auf die Ursache hilft!

Kein Wunder: Wer sich Tage vorher schon die Prüfung in den schlimmsten Farben ausmalt – etwa, dass

  • es kaum- oder unbeantwortbare Prüfungsfragen und ungerechte Prüfer gibt,
  • man sicher zu spät zum Prüfungstermin kommt,
  • genau die Kapitel in der Prüfung drankommen, in denen man unsicher ist …

Wer also nur negativ über diesen Termin denkt, der beginnt sein Gehirn systematisch mit negativem Gedankengut zu füllen. Auch der Anspruch, unbedingt mit einer sehr guten Note aus der Prüfung kommen zu müssen, erzeugt unnötigen Stress.

Sicher, wir können uns nicht gegen negative Gedanken wehren, die – gerade kurz vor einer Prüfung – entstehen, doch wir können etwas entgegensetzen. Besonders wirksam sind positive Ermutigungen, auch Affirmationen genannt. Was sich jetzt leicht esoterisch anhört, funktioniert wirklich in der Praxis und wird auch von der Hirnforschung bestätigt.

Positv thinking – mehr als ein amerikanischer Trend!

Begegnen Sie negativen Gedanken mit positiven. Denken Sie an etwas Schönes: Keine Angst, sicher fällt Ihnen etwas ein. Zum Beispiel:

  • Die Prüfungen sind in Berlin, Köln oder München. Da kann ich mir gleich eine schöne Stadt angucken!
  • Endlich treffe ich auf die anderen Teilnehmer des Fernkurses!
  • Alles was ich jetzt noch nicht sicher weiß, lerne ich im Crash-Kurs.
  • Vielleicht können wir schon Erfahrungen als Betreuer austauschen? …

Malen Sie sich auch schon Ihr Ziel plastisch aus, indem Sie sich vorstellen, wie Sie nächstes Jahr als zertifizierte/r rechtliche/r Betreuer/in arbeiten werden. Wer jetzt noch kräftig und tief ein- und ausatmet, hat seinem Gehirn schon zwei sehr wertvolle Dinge geschenkt, nämlich Sauerstoff und gute Gedanken.

Sprachlos in der mündlichen Prüfung (Kolloquium)

Ein Blackout kann jeden Prüfling ereilen, und zwar sowohl in der schriftlichen Abschlussklausur also auch im Kolloquium. Was tun Sie, wenn der Prüfer Ihnen eine Frage stellt und Sie wissen nicht mehr, was Sie sagen sollen? Zur Vorbereitung sollten Sie folgendes wissen:

Wichtiges über mündliche Prüfungssituationen

  • Die mündliche Prüfung dient nicht nur aber vor allem zum Abfragen von Fachwissen.
  • Sie dient auch zur Überprüfung Ihrer Argumentationsfähigkeit und wie Sie das Faktenwissen präsentieren.
  • Durch gezielte Fragen wird versucht, das Prüfungsthema in der Tiefe zu erfassen.

Durch allgemeine Fragen wird geprüft, ob und wie ein Prüfling die Fragestellung in aller Breite erfassen und beantworten kann.

  • Rechnen Sie auch mit Fragen abseits des vorgegebenen Themas.
  • Rückfragen Ihrerseits sind wichtige Verbündete in Prüfungssituationen.
  • Während der Prüfung sitzen Sie in einer Kleingruppe von Teilnehmern, die ähnlich nervös wie Sie sind!
  • Ob Wissenslücke oder Gedächtnisblockade, gerade in der mündlichen Prüfung haben Sie einen Vorteil gegenüber der schriftlichen Abschlussprüfung: Ihnen sitzt ein Mensch gegenüber, dem Sie konkret antworten können.
  • Schämen Sie sich nicht für Ihr Schwitzen, Stottern oder rote Hitzeflecken im Gesicht: Die Prüfer wissen, dass Sie nervös sind – jeder Prüfling ist das!

Nutzen Sie dieses Wissen über mündliche Prüfungen. Es hilft Ihnen sogar in einem der schlimmsten Momente, der passieren kann, dem Blackout.

So gehen Sie bei einem Blackout vor

  • Geben Sie Ihre Nervosität oder Schwäche ehrlich zu. Bitten Sie um eine kurze Auszeit. – Diese wird Ihnen sicher gerne gewährt!
  • Oder Sie nehmen sich die Auszeit mit: „Könnten Sie bitte die Frage wiederholen? Ich habe gerade den roten Faden verloren.“
  • Atmen Sie dann tief durch, schließen Sie kurz die Augen oder werfen Sie – während der Prüfer spricht – einen Blick aus dem Fenster. Das dient dem innerlichen Sammeln, der kurzen Konzentration auf sich selbst.
  • Sagen Sie sich „Ruhigbleiben, tief durchatmen, noch mal beginnen – ich schaff das schon!“
  • Tasten Sie sich mit dem bruchstückhaften Wissen, das jetzt zu Ihnen zurückkommt, zur Antwort vor.

Auch ohne Blackout können Sie durch Rückfragen zwischendurch zeigen, ob Sie eine Frage richtig verstanden haben. Außerdem erreichen Sie, dass ein Prüfer seine Frage verständlicher formuliert oder Ihnen sogar noch einen Denkanstoß gibt. Mit Rückfragen verschaffen Sie sich in jedem Fall eine Denkpause.

Wie bereits erwähnt, sitzt der Prüfer vor Ihnen und wartet auf Ihre Antwort. Indem Sie beginnen zu reden, können Sie meist an seinem Gesicht ablesen, ob Sie in die richtige Richtung antworten oder (noch) nicht. Das bestärkt und meist haben Sie dann bereits den gefürchteten Blackout besiegt.

Tipp: Üben Sie auch zu Hause einmal das bewusste Ablenken von einem für Sie unsicheren Gebiet auf vertrautere Aspekte des Prüfungsthemas, denn nicht nur der Prüfer, auch Sie können eine Prüfungssituation – wenn auch eingeschränkt – lenken.

Schauen Sie in die Prüfungsordnung zum zertifizierten Vereins-/Berufsbetreuer – dort erfahren Sie mehr über den Ablauf der Abschlussprüfung bei der BeckAkademie Fernkurse!

15. Juni 2015 | Kategorie: Allgemein |