Blackout mitten in der Prüfung, was tun? (Teil 2)

Blackout (dt. Verdunkelung) im medizinischen Sinne bedeutet ein plötzlich auftretender, kurz andauernder Verlust des Bewusstseins oder des Erinnerungsvermögens (Quelle: www.duden.de). Passiert Ihnen ein solcher Blackout in einer mündlichen Prüfungssituation, können Sie sich mit Hilfe von verschiedenen Kommunikationstechniken eine Verschnaufpause verschaffen und den Prüfer zum Wiederholen der Frage bewegen. Doch was tun Sie, wenn Sie sich in einer schriftlichen Abschlussklausur an nichts mehr erinnern können? Einen Text kann man schließlich nicht(s) fragen. Keine Sorge: Gegen einen Blackout in Klausuren können Sie sich vorbereiten, damit Sie gestärkt in die Abschlussprüfung zum Fernkurs für zertifizierte Vereins-/Berufsbetreuung gehen.

Schreibblockade oder Gedächtnislücke in der schriftlichen Klausur

Beim Blackout in einer schriftlichen Prüfung, können verschiedene Techniken den Gedankengang wieder anregen. Im Grunde sind es ähnliche Methoden, die Kreative zur Ideenfindung nutzen. Denn nicht nur leere Köpfe, sondern auch wild herausströmende Ideen müssen festgehalten und strukturiert werden, wenn man praktikable Lösungen (er-)finden möchte.

Oft ist es eine Aufgabenstellung, die Sie befürchtet haben oder ein Begriff, an den Sie sich nicht mehr genau erinnern, und schon setzt die Informationsübertragung zwischen den Nervenzellen im Gehirn aus. Nun tritt der Blackout als Schreibblockade oder als Gedächtnislücke ein: Sie wissen nicht, wie Sie mit dem Schreiben beginnen sollen und Ihr Kopf ist leer – hier hilft Plan A:

Plan A: Blackout und der Kopf ist leer?

Probieren Sie es zuerst mit einer der folgenden 3 Methoden

  1. Brainstorming: Notieren Sie sich auf einem Notizblatt wirklich alles, was Ihnen jetzt einfällt, ohne es zu werten. Der Effekt stellt sich schnell ein: Selbst wenn die ersten Begriffe wertlos sind, irgendwann kommen Sie der Lösung auf die Spur.
  1. Free Writing: Schreiben Sie einfach los, bringen Sie alle Gedanken, die Sie gerade haben zu Papier. Auch hier gilt: ohne zu werten! Fachbegriffe fallen Ihnen noch nicht ein? Dann umschreiben Sie den Weg zur Lösung und die Fachtermini zunächst mit eigenen Worten. Auch diese Methode macht Sinn, denn irgendwann schaltet Ihr Kopf wieder auf Wissenstransfer um.
  1. Clustering: Clustering oder Mindmapping ist die Methode, die man üblicherweise nach dem reinen Brainstorming oder Free Writing anwendet. Indem Sie Wörter mithilfe von Kreisen und Strichen in Beziehung zueinander setzen (Assoziationsketten bilden), fallen Ihnen direkt weitere passende Begriffe ein. Weil Sie mit dem Clustering bildhafte und begriffliche Elemente mischen, regen Sie gezielt beide Gehirnhälften an: Die linke Hälfte ist für begriffliches, die rechte für bildliches Denken zuständig. Ziel der Methode ist es, beide Hirnhälften für den Schreibprozess zu aktivieren.

Wer sich wie Sie intensiv und lange mit einem Prüfungsthema wie der rechtlichen Betreuung beschäftigt hat, läuft Gefahr, sich in Detailwissen zu verlieren. Auch zu viel Wissen kann also zu einem Blackout führen, wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht – hier hilft Plan B:

Plan B: Blackout aufgrund zu vieler Gedanken?

Bringen Sie zunächst Struktur in das Chaos

  1. Überblick gewinnen: Versuchen Sie jetzt, sich mittels Oberbegriffen und Schlagworten einen Überblick zu verschaffen und das Thema zu umreißen. Einzelheiten ergänzen Sie später, jedoch nur, wenn sie der Lösung dienen!
  1. Fragen stellen: Auch die 5-W-Fragen (Wer? Was? Wann? Wo? Wie?) können helfen, den roten Faden wieder aufzunehmen. Außerdem gehen dann die vielen Gedanken, die momentan in Ihrem Gehirn kreisen, – ähnlich wie beim Brainstorming oder Clustering (s.o.) – nicht verloren.
  1. Üben: Trainieren Sie beide Möglichkeiten des Strukturierens vor der Prüfung! Denn allgemein sollten Sie das enorme Wissen, das Sie während der einzelnen Lektionen zum Fernkurs gesammelt haben, in der Prüfung punktgenau ordnen können. Üben Sie vorab das Strukturieren von Antworten, indem Sie strikt vorgehen, zum Beispiel Einleitung mit der These, Argumentation im Hauptteil, Textende als Zusammenfassung usw.

Plan C: Vermeiden Sie Blackouts, indem Sie vorbeugen

Allgemein gilt in Klausuren, dass Sie sich Konzepte zur Strukturierung Ihrer Antworten machen sollten. Schreiben Sie sich – vor allem bei längeren Ausführungen – stichwortartige Notizen auf. Notieren Sie kurz, welche Aspekte des Themas für die konkrete Frage von Bedeutung sind usw. Mit solchen umrissartigen Vorarbeiten in der Klausur gelingen Ihnen nicht nur gut strukturierte Antworten, sondern Sie beugen auch einem gefürchteten Blackout vor.

Tipp: Genau wie für die mündliche Prüfung gilt, dass Sie den Worst case – Blackout in der Klausur – schon vorher zu Hause üben können. Machen Sie zum Beispiel ein Brainstorming zu einer der nächsten Einsendeklausuren oder zeichnen Sie ein passendes Cluster. Dann können Sie der Abschlussprüfung viel gelassener entgegensehen.

Sie haben alle Lektionen durchgearbeitet und alle Einsendeklausuren gelöst? Dann melden Sie sich hier zur November-Prüfung an, denn schließlich wissen Sie jetzt, wie Sie sogar einem Blackout gekonnt begegnen können.

27. Juli 2015 | Kategorie: Allgemein |