Am Arbeitsplatz und in der Lagerhaltung wird die 5S-Methode bereits erfolgreich angewandt, um die Arbeitseffizienz zu verbessern, die Produktivität zu erhöhen und die Arbeitssicherheit zu steigern. Und auch für unsere Fernkurse zur Berufsbetreuung kann das Instrument aus dem Technischen Qualitätsmanagement (TQM) äußerst nützlich sein. Vor allem, wenn Ihre berufsbegleitende Weiterbildung abends oder am Wochenende einfach nicht in Schwung kommen will.
Wichtig ist: Die 5S-Methode ist nur so gut wie die Konsequenz, mit der Sie sie ausführen. Doch einmal verinnerlicht, können Sie die 5S-Methode für verschiedene „Problemzonen“ anwenden. Zum Beispiel, um den Kleiderschrank zu entrümpeln, um die Hausaufgaben Ihrer Kinder oder Enkel erfolgreicher zu gestalten oder um für Ihren Fernkurs Berufsbetreuer zu lernen.
Doch so einfach ist Die 5S-Methode für die Lernumgebung nicht. Manchmal genügt es einfach nicht, fachfremde Utensilien außer Sichtweite zu bringen und die nächste Lektion aufzuschlagen. Wenn die Gedanken trotzdem abschweifen, sind Sie in guter Gesellschaft. Denn den meisten Fernkursteilnehmern der BeckAkademie Fernkurse fällt es neben ihrem anstrengenden (Betreuungs-)Alltag schwer, sich am Schreibtisch auf Betreuungsrecht, Case-Management, Sozialrecht und Co. zu konzentrieren. Die Hürde, an der die meisten 5S-optimierten Arbeitsplätze scheitern, ist auch in großen Betrieben meist das fünfte S, nämlich die Selbstdisziplin.
Die 5S-Methode – so gehen Sie vor:
Für eine optimale Lernumgebung, die – so sagt man im Qualitätsmanagement – Ressourcen nutzt, statt sie zu verschwenden, kann 5S für Ihre Lernumgebung wie folgt aussehen:
1S – Selektieren:
Teilen Sie alle Materialien, Stifte, Nachschlagerwerke, die Sie am Arbeitsplatz benötigen, in drei Bereiche auf:
Dann sortieren Sie strikt um oder aus:
2S – Systematisieren:
Erst jetzt überlegen Sie sich eine sinnvolle und optimierte Ordnung, die zu Ihnen passt. Sie können zum Beispiel Schubladen nutzen oder Kästen beschriften, wo Sie nicht benötigte Gegenstände gut auffindbar verschwinden lassen.
Ein einmal zugewiesener Platz sollte beibehalten werden und sich in Sicht- und Reichweite befinden. Auf dem Schreibtisch liegen nur wenige Objekte. Sie entscheiden, wie viele maximal auf den Tisch dürfen, was noch fehlt, wohin gelegentlich genutzte Objekte kommen. Hier ein paar Beispiele:
3S – Säubern
Räumen Sie Ihre Lernumgebung regelmäßig auf und bereiten Sie sie für den Fernkurs vor. Tun Sie das am besten nach getaner Lernzeit und zwar täglich. Was nicht gebraucht wird, entfernen Sie jedes Mal von der Arbeitsplatte. Ansonsten gilt es, regelmäßig Staub zu wischen und den Platz so sauber zu halten. Das klingt seltsam, trägt aber schon bald zum Erfolg bei. Der Trick des dritten S ist, dass Ihnen die Handlung bald zum Ritual wird, mit der Sie Ihr Fernlernen wertvoller machen.
4S – Standardisieren
Die Grundlage haben Sie nun geschafft. Im vierten und fünften Schritt sollten die S 1-3 zum Standard Ihrer Lernumgebung werden. Statt Standardisierung kann man auch „Rituale“ sagen, dann wird die Absicht, die dahinter steckt, klar: Rituale sind das A und O des menschlichen Zusammenlebens, ob Unternehmenskultur oder Familie. Dazu sollte Ihre schön optimierte Lernumgebung nicht nur Ihnen selbst, sondern auch dem Rest der Familie bekannt sein. So sorgt die Standardisierung auch dafür, dass sich z. B. der Ehepartner an die Regeln hält und den schnell ausgeborgten Bleistift wieder an seinen Platz legt usw.
5S – Selbstdisziplinieren
Das fünfte S ist eher ein Appell an den inneren Schweinehund: Ihnen sollen die ersten vier Schritte zur Gewohnheit werden, was so ziemlich der schwerste Schritt ist. Eine Hilfestellung könnte der Einbau dieser Abläufe in Ihre Lernzeit sein. Wenn Sie das Lernen für den Fernkurs im Kopf nicht erst mit der ersten Lektion beginnen, sondern mit einem kurzen Lüften des Raums und einem Blick auf Ihren schönen sauberen Schreibtisch, stimmen Sie sich schon mental auf das Fernlernen ein. Abschließend genauso: Während Sie den Schreibtisch aufräumen, Bleistifte spitzen und einmal kurz über die Platte wischen, gehen Sie Ihre heute gelernte Lektion gedanklich durch und schließen mit dem Lernen ab. Die erste Zeit kann auch eine Checkliste, die Sie jeden Tag durchgehen, nützlich sein. Keine Sorge, irgendwann benötigen Sie diese nicht mehr, denn dann ist das Sortieren, Ordnen und Aufräumen zum Automatismus geworden.
Das Projekt „Fernlernen erfolgreicher machen“ ist gemeistert – oder nicht?
Bis der Prozess „Lernen“ von alleine läuft, müssen Sie womöglich gegen alte Verhaltensmuster ankämpfen. In besonders hartnäckigen Fällen hilft die zusätzliche Geheimwaffe Belohnungssystem:
Die Schokolade oder das Sudoku-Rätsel am weit vom Schreibtisch entfernten Platz sind keinesfalls Störer, sondern können sogar gezielt als Belohnungsobjekt eingesetzt werden. Haben Sie Ihr tägliches Lernpensum geschafft, dürfen Sie Rätsel, Spielzeug oder Süßigkeit feierlich hervorholen und seinem Zweck entsprechend verwenden. Auch dieses Ritual sollen Sie einführen und feierlich genießen!